Unsere Masken aus Nordamerika

Masken aus British Columbia:
An der pazifischen Nordküste in Kanada und im Nebelwald der Olympic Peninsula in den USA leben Stämme, die vor Allem von der Jagd und dem Fischfang leben. Die Fauna erscheint als Totemtiere, die als Brüdern und Schwestern und Vorfahren der einzelnen Stämme angesehen wird. Demzufolge setzt die Jagd und Tötung dieser Tiere bestimmte Zeremonien voraus, in denen die Gejagten für den Verlust Ihres Lebens um Verzeihung oder Erlaubnis gebeten werden. Schamanen oder verdienstvolle Männer schlüpfen auch heutzutage vor Allem bei den großen Powwows in die Masken der Tiere, der Geistwesen der Natur und wichtiger Persönlichkeiten, von denen sich manche auch als Gestaltwandler zwischen Tier und Mensch zeigen. Bei den Potlachfesten werden Masken dem Veranstalter zum Geschenk gebracht und von diesem wieder weiter gegeben. Das Holz der Zedern (unsere Hecken-Tuja, der Lebensbaum) lässt sich besonders gut schnitzen und wird mit Resten von Bootslack bemalt.

Der Stammesverbund der Iroquois:
5 Stämme schlossen sich im 19. Jhdt. zum Sprach-und Kriegsbund der Iroqois zusammen: Die Seneca, Oneida, Onondage, Mohaqc, Delaware sind bekannt vor Allem durch die Holzmasken des False-face-geheimbundes, dessen Aufgabe es ist, vor Allem hinter diesen teils karikaturhaft verzerrten Larven Kranke auf zu heitern und zu heilen. Die Masken werden aus einer lebenden Thuja im festgelegten Ritual, das den Baum um Verständnis bittet, heraus geschnitzt. Rote Masken wurden tagsüber, schwarze bei nächtlichem ritual geschnitzt. Damit der Baum nicht abstirbt, wird die Wunde nach Entnahme der Maske wieder mit Baumbienenwachs und Harz verschlossen . Damit kann der Baum die „Tochter“ Maske weiterhin mit der Mutter Erde in Verbindung halten und die Maske verfügt über die Heilungskräfte der Mutter. Neben den Falschgesichtern“ gibt es auch Masken aus Maisstroh, die Bezug zum Gott der Sonne und seinen Tränen, den Maiskörnern, bewahren sollen.

Die Cherokee-Indianer
Als erste Handelspartner der Kolonialisten Nordamerikas und zu diesen bestens integriert wurden die Cherokee bald schlimmsten verfolgt und vertrieben. Die „Booger“masken aus verschiedenen Materialien stellen Karikaturen der Weissen dar und treten als Clowns auf. Die Clans huldigen Ihren einzelnen Totemtieren in Tiermasken. Der Schlangenclan stellt die Heiler. Büffel,- Vogel,-, Hirsch,-, Bären, Coyoten-Clan haben andere typische Holzmasken.


„Eskimo“-Masken, die Masken der nördlichen Tundren
Teilweise werden Tierbälge zum Anschleichen und für Jagdritual als einfache“ Masken“ getragen. In Ermangelung von gewachsenem Holz findet man viel sehr flach gehaltene Masken aus angeschwemmten Treibholzbrettern. Diese sind oft rund und oft mit weiteren kreisförmigen Applikationen aus dünnen Zweigen umrandet. Es scheint, dass viele solcher Gesichter, die im Eisloch auftauchende Robe oder andere sehnlichst erwartete Tiere darstellen, denen der Jäger stundenlang auflauert. Wellenringe (die kreisförmig montierten Ästchen) sollen ihr Kommen ankünden.
Ebenso werden flache Walknochen und sogar Seifenstein zu Masken um gearbeitet. Grönländische Masken zeigen zur Abwehr von bösen Geistern andere wilde Dämonen.

Die Prärie-Indianer der Mitte:
Nur für die Jagd auf den Bison versteckten sich die Indianer der Grassteppe unter den leichten Kojotenfellen oder Vogelbälgen. Außer diesen und wenigen mit Perlen besetzten Ledermasken für ihre Pferde gibt es keinen Anhaltspunkt für Maskenbrauch. Allerdings können wir im Museum einige Original-Feder Hauben und geschmückten Stirnbinden aufweisen.

Die Pueblo-Indianer des Südens der USA und Nordmexikos:
Die Stämme der in den Wüstengegenden des Südens lebenden Ureinwohner Nordamerikas tragen bei großen Zeremonien, die Regen und Fruchtbarkeit herbeiführen sollen, Masken der Gottheiten und Naturgeister, der Katchinas. Bei diesen Zeremonien sind Foto und Film strengsten verboten. Masken dürfen in den Museen der Staaten weder gezeigt noch natürlich auch nicht verkauft werden. Einige dieser besonders seltenen Masken aus alten Sammlungen können im Maskenmuseum Diedorf bewundert werden. Die Katchinamasken der Hopi sind meist aus tonnenförmigen oder runden Helmaufsätzen aus Leder oder kaschiertem Stoff.

Von den Zuni besitzt das Museum eine Clownsmaske (Mudthrower) und eine Regentanzmaske aus Kalebassenkürbis und Maiskolben, sowie Masken für die Mädcheninitiation.

Die Yaqui, Tarahumara, NewMexico Pueblos, Huichol und Sonora

Die Apachen der Gebirgsregion an der Grenze NewMexiko/Texas tragen bei Gewitterzeremonien zur Beschwichtigung der Götter Kopfaufsätze mit abstehenden dünnen Holzbrettchen. Die den Huicholindianern südlich der Sonorawüste fertigen die Heiler Masken, bei denen Perlenstränge oder knallbunte Wollfäden mit Bienenwachs auf Holzbrettchen montiert sind. Traumvisionen nach Genuss des LSD-haltigen Peyotekaktus zeigen vor Allem den Hirsch, das Symbol des heiligen Peyote.

Bei den Tarahumara gibt es sehr einfach gehaltene Masken, die ähnlich den Cherokee hier mit Bart aus Baumstachelschwein oder pockennarbiger Haut aus Gürteltier den Weißen lächerlich machen sollen. Zudem werden für den Tanz der Weisswedelhirsche die Köpfe der Rehböcke als Aufsatzmaske getragen – die Hirsche sind längst dort ausgestorben.

Zum Osterfest gibt es bei den Mayo und Yaqui meist aus Pappkübeln gefertigte Teufelsmasken oder sehr klein gehaltene Tiermasken, die im Passionsspiel die Rolle der Römer, Pharisäer und des Judas verhöhnen sollen.



Plains, Black Americana und diverse Masken aus dem Süden Nordamerikas