Vater Baum und seine Kinder

In unserer Schmuckausstellung in Diedorf

„Gchronk, chronk, chronk“ tönte es durch den alten dichten und immergrünen Dschungel als die Bache, die Pecarimutter ihre 4 Jungen zu sich rief. Emsig quiekend waren sie ihr bis zum Fuß des ehrwürdigen großen Tropenbaumes gefolgt, der da großzügig seine leckeren Früchte vor ihre Münder gelegt hatte.„

So sehen übrigens die Masken der Guarani/Chiriguano aus. Ganz lustig und fast ganz kreidebleich sind sie Karikaturen der Gringos, der europäischen und amerikanischen Holzfäller, Viehhändler und Goldsucher die ihnen Ihre Heimat und den für die Zukunft des Planeten so wichtigen Lebensraum Urwald einfach abholzen.

Oh alter ewiger Baum, Vater Jacaranda, wie vielen unseren Vorfahren, Generation für Generation, hast du nun schon dieses Geschenk gemacht“. Doch nicht lange währte die Anwesenheit an der Schlemmertafel, als der Boden zu erzittern begann und das Geräusch eines lauten durch s Unterholz brechenden Tieres sie von dort verscheuchte. Menschenstimmen waren zu hören, neben dem Jaguar die gefährlichsten Feinde, unberechenbar und im Gegensatz zum gefleckten Räuber auch auf weite Entfernung noch absolut tödlich. Und dann ertönte ein langanhaltendes, schrilles und immer wieder aufheulendes Geräusch, etwa wie : chröng, chreng, zreeeeeeeeeeeeeeeeeeng, zreeeeeeeeeeeeeeeng. Ein Splittern von Holz, ein heftiges Krachen gar nicht weit weg, so dass der ganze Boden bebte und gleich danach wieder „Zreeeeeeeeeeeeng, zreeeeeeeeeeng“. Vogelgruppen stieben auf, fliegen laut protestierend davon . Wieder Splittern, Krachen, Axthiebe, Männerrufe, Motorengeheul, starke Maschinen, die sich querfeldein und baumbrechend Bahn durch das grüne Leben verschaffen. Das Schirmdach des Dschungels unheilbar weit aufgerissen, tiefe Radspuren, geknickte kleine Bäume, überall Astwerk, zerquetschte Früchte, die bald zu stinken anfangen werden ….und die zurückgelassenen Wurzelstümpfe der Urwaldriesen.
Aus dem harten , schön gemaserten Holz der noch brauchbaren dickeren Äste des Jacarandabaumes schnitzen die Angehörigen des Guarani-Volkes in Paraquay, die rund um den Colca-canyon nahe der Grenzen zu Chile, Bolivien und Argentinien leben, kleine Kunstwerke für Ihre Kinder, Tierfiguren zum Spielen und zum Träumen von einem intakten Leben unter dem schützenden Blätterdach großer Bäume. Gürteltiere, ein Jaguar, Agutis, Wasserschweine und eine ganze Familie der kleinen Wildschweine, der Pecaris.