Ausstellung Barbara Dix und die Japandrucke in der Dorfschmiede

Bericht über die Vernissage der Ausstellung von Farbradierungen Barbara Dix und der Farbholzschnitte aus dem 19. Jhdt. aus Japan

Diedorf 2018: haus der kulturen | Ekkehard Nowak als versierter Moderator und die Künstlerin Barbara Dix durften sich am 29. April über regen und künstlerisch hochwertigen Besucheransturm freuen. Die alte Dorfschmiede in Diedorf und Ihr längst verstorbener Schmied , den Nowak scherzhaft aus dem Himmel herunter zitierte und in schwäbischer Mundart der Staudenregion über soviel neue Umtriebe sinnieren und „babbeln“ lies, bot gerade noch ausreichend Raum, um die farbigen Explosionen von Barbara Dix in der Haytertechnik und die dramatisierend fast verrenkten Schauspielerbilder in Ruhe betrachten zu können. Moderne Kunst und Impressionen aus der Fremde sind in Zeiten der Globalisierung wieder genauso auf einander reagierend wie zur Entstehungszeit der Drucke um die Mitte des 19. Jhdts.  nach der Erfindung der knallebunten Teerfarbstoffe im Westen, die weltweit auch im zurückgezogenen Japan begierig angekauft wurden. Moderne Kunst und die Verehrung für die neuen  „primitiven Objekte“ aus Afrika schufen bei Picasso, den Kubisten, den Expressionisten u. a. die  Idee für neue Formen, den Weg für die Moderne in der Kunst. Gewagt, aber tatsächlich sehr gut zusammen passend und vollkommen überzeugend wurde von den Besuchern die konträre und doch in vielem wieder verbundene Zusammenführung so unterschiedlicher Kunstansätze  wie alt und modern, östlich und westlich, fremd und hier eingebunden erlebt.

Bürgermeister Peter Högg lobte das Engagement der Künstler und bot einen Einblick in die Geschichte des Hauses mit der Dorfschmiede, die auch in seiner Erinnerung scheinbar immer schon in der Marktgemeinde Diedorf  verwurzelt war.

Moderne, Fremde, Heimat sollen in den Ausstellungen im Haus der Kulturen Diedorf auf einer gemeinsamen Ebene miteinander kommunizieren: Der uralte schwere Amboss auf dem Stumpf der sicher noch viel älteren Dorflinde montiert, kündet von viel gelebter Arbeit von wuchtigen rhythmischen Schlägen, die die Schmiede früher erfüllt haben. Als die alte morsche Linde vom Sturm gefällt wurde, hat das alte Besitzerpaar die damals neue Schmiede einfach um den Stumpf herum gebaut , um mit dem Gewicht des großen Amboss und dem weit verzweigten Wurzelwerk die Kraft der wuchtigen Schläge des Schmieds in die der Erde ab zu leiten.

Nicht mit einem kleinen Rednerglöckchen sondern mit ebenso nach Taten rufenden Hammerschlägen sollen nach Barbaras Wunsch in Zukunft den Rednern Gehör verschafft werden.


Das war unsere erste Vernissage in der alten Dorfschmiede, viele weitere mögen folgen.

siehe auch unter myheimat.de

Kostenlos steht unsere „Kultur(en)schmiede“ allen befreundeten oder interessierten Künstlern zur Durchführung von Kursen, Aktionen uns Ausstellungen zur Verfügung.